Sapporo- Kobe, 1800km in 15 Stunden (31. August 2007)


Nach einem reichhaltigen Morgenessen (gekochtes Gemüse mit Spiegelei, Toast und Apfel) gab es bereits die erste Überraschung. Ich habe gedacht, dass ich zu Fuss zum Teine Bahnhof laufen werde. Doch plötzlich sagt meine Grossmutter: René. Kobayashi-san des. Der Nachbar ist also extra früh aufgestanden, um mich an den Bahnhof zu bringen. Und nicht etwa nach Teine sondern ins etwa 10km entfernte Sapporo! Dort hatte ich wenigstens genügend Zeit, meine Platzreservationen zu tätigen. Was dann auch noch schneller ging, als ich es mir vorgestellt habe. Es blieb noch etwas Zeit um etwas Sandwiches einzukaufen, so dass ich auf der Reise nicht verhungern werde.

Um 7 Uhr fuhr der Zug nach Hakodate los. Von der Reise gibt es nicht viel zu erzählen, da ich mehr gelesen habe als aus dem Fenster zu schauen.

In Hakodate hatte ich etwa eine halbe Stunde Umsteigezeit, so dass ich mich mal auf den Weg machte um eventuell eine Post zu finden. Ich habe leider keine gefunden. Das Paket meiner Kollegin ist also immer noch bei mir! Dabei sollte es doch längstens weg sein. Ich hoffe, ich schaffe das morgen noch in Kobe, spätestens aber in Hiroshima.

Weiter ging die Reise durch den Saikantunnel (auf dem Meeresboden) nach Hachinohe. Ausser, dass es angefangen hat mir Regnen gibt es auch da nichts besonderes zu berichten.

In Hachinohe bestieg ich den Shinkansen, den Superschnellzug. Mit schätzungsweise 300km/h brausten wir nach Tokyo.
Eindrücklich ist, wie schnell die Städte vorbeiziehen. Auch bei diesen hohen Geschwindigkeiten lässt es sich übrigens gut schlafen. In Tokyo habe ich den Zug gewechselt um nach Kobe zu gelangen. Beim Umsteigevorgang nutzte ich die Zeit und besorgte mir noch ein Obento, eine Box mit Reiseproviant. Reis, Fleisch, etwas Gemüse. Verhungert bin ich also nicht!

Nun sind wir gerade in Maiara abgefahren. Irgendeine japanische Stadt, von der ich nichts weiss. Zu sehen gibt es auch nicht viel, da es bereits dunkel ist. Hier wurden wir von zwei schnelleren Zügen überholt. Noch rund eine Stunde bis Kobe, wo ich dann mal den Rest schreiben werde.

In shinkobe wurde ich von der Freundin meiner Mutter abgeholt. Ihr Bruder fuhr uns nach Hause wo auch die Mutter auf mich wartete. Wir haben noch zwei drei Worte gewechselt, bevor ich mich gegen Mitternacht ins Bett legte.

Spezialitäten aus dem japanischen Alltag

Bremsmanöver von Zügen
Fährt ein Zug in den Bahnhof ein, braucht das sehr viel Zeit, da der Zug an einem genau definierten Ort anhalten muss. Auf dem Bahnsteig gibt es Bodenmarkierungen, die genau sagen, wo welcher Wagen und welche Türe sein werden, so dass man sich bereits vor der Zugseinfahrt in einer Reihe aufstellen kann. Nicht so wie in Zürich wo sich vor jeder Türe eine Traube bildet und jeder versucht möglichst rasch in den Zug zu gelangen.
Trotzdem ist es möglich, dass der Zug im letzen Moment noch ganz heftig bremst, da der Lokführer etwas zu wenig stark bremste.

Verbeugung des Zugpersonals
Verbeugt wird allem anschein nach immer und überall zu jeder Gelegenheit. Auf überlandstrecken gibt es noch Kondukteure, die die Tickets und Reservationsscheine kontrollieren. Wenn die Kondukteure durch den Zug laufen, bleiben sie jeweils bei der vorderen Abteiltüre stehen und verbeugen sich kurz.

Zugsreinigung an Endstationen
Kommt ein Zug an, steht bereits an jeder(!) Türe ein Mensch mit einem Abfallsack dort, den er so hinhält, dass man seinen Abfall dort entsorgen kann. Mit einer Verbeugung bedankt er sich dann, dass man ihm den Abfall gegeben hat. Wenn alle Leute draussen sind, wird der Zug abgesperrt und gereinigt. Kopftücher (kennen wir aus der ersten Klasse) werden neu angemacht oder ersetzt, Fenstersims, Sitzfläche und Armlehnen gereinigt, der Boden geputzt. Pro Wagen zwei Leute. Danach ist der Zug wieder sauber. Generell sind die Züge sauberer als in der Schweiz.

Kobe, 01. September 2007, 00:49 +9GMT

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2 Antworten zu “Sapporo- Kobe, 1800km in 15 Stunden (31. August 2007)”

  1. i vrfouge mit spannig dini bericht, u be immr is biz truurig das ig nid debi be…
    gnüsse di zyt det, u mach mega viu fotene! chas chum erwarte di zgseh! 🙂

    lg
    de luki

  2. uiuiui röne 🙂 würklich toll was du dert alles erläbsch. also wänn ich das so dureläse, chumi 1. hunger über und 2. weti ganz schnäll widr nach japan und 3. chani fascht nid uf d föteli warte! aber ich mag der das alles doch super guet gönne 😀

    wiiiterhin vill spass und machs guet! ich hoffe, dis lampefieber isch verbi?! aber ich nime ah, da gits kein zwifel!
    lg chregali